Drittmittelförderung

Seit dem 01. Mai 2002 werden die wissenschaftlichen Projekte der verschiedenen Arbeitsgruppen am Neuropathologischen Institut durch folgende extra- und intramurale Drittmittel unterstützt:


Sachbeihilfen der EU und in internationalen Konsortien

European Reference Network "EpiCARE"

Thema: EpiCARE - a European Reference Network for rare and complex epilepsies

Das ERN EpiCARE bringt hochspezialisierte Gesundheitszentren in 24 europäischen Ländern zusammen, die sich auf seltene und komplexe Epilepsien spezialisiert haben (EpiCARE). Ziel ist es, den Zugang zu hochdetaillierter Diagnostik für Menschen jeden Alters mit seltenen und komplexen Epilepsien in ganz Europa zu verbessern, einschließlich klinischer Bewertung und Untersuchung. Die Abteilung für Neuropathologie beteiligt sich als Referenzzentrum für die histopathologische Diagnose von chirurgischen Epilepsiefällen.

PI: Prof. Dr. med. I. Blümcke

IReSP (French Institute for Public Health Research)

Thema: Transgenerational phenotype following early-life exposure to AEDs

Antragsteller: PD Dr. Katja Kobow und Dr. Christophe Bernard (Institut de Neurosciences des Systèmes, Aix-Marseille Université, France)

Basierend auf Evidenzen zur teratogenen Wirkung bestimmter Antiepileptika, wie Valproinsäure (VPA), untersucht dieses Projekt systematisch generationsübergreifende Nebenwirkungen von Antiepileptika. Das Ziel der Antragsteller besteht darin, wichtige Lücken in den Erkenntnissen über die Teratogenität zu schließen. Insbesondere wollen sie die Auswirkungen einer VPA-Exposition bei trächtigen Nagetieren mit Epilepsie bis hin zur F3-Generation zu untersuchen. Katja Kobow wird dabei gezielt die Rolle der Epigenetik in der Übertragung von Informationen auf nachfolgende Tochtergenerationen untersuchen.

Projektdauer: 07/2024 - 06/2027


Sachbeihilfen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft

SFB1540: Die Mechanik des Gehirns

Die DFG hat den Sonderforschungsbereich (SFB) 1540 „Exploring Brain Mechanics“ bewilligt. Bei dem SFB geht es um die Erforschung der Mechanik des Gehirns: Verständnis, Engineering und Nutzung mechanischer Eigenschaften und Signale in der Entwicklung, Physiologie und Pathologie des zentralen Nervensystems. Das Neuropathologische Institut ist in dem SFB mit zwei Teilprojecten vertreten (Projekt A02: Quantitative characterisation of human brain malformations; Projekt C03: The role of matrix mechanics in synchronised neuronal activity)

Das zentrale Nervensystem ist das komplexeste Organsystem des Menschen. Viele damit verbundene grundlegende Prozesse und Krankheiten sind noch immer nicht vollständig verstanden. Erst vor Kurzem entdeckten Forscherinnen und Forscher den bedeutenden Beitrag mechanischer Stimuli in diesem Kontext, denen sich jetzt auch dieser Sonderforschungsbereich widmet. Der Verbund von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Ingenieurwissenschaften, Physik, Biologie und Medizin will wichtige Impulse für das Forschungsfeld der Gehirnmechanik liefern und zu einem tieferen Verständnis neurologischer Prozesse des zentralen Nervensystems und zu Ansatzpunkten für Therapiemöglichkeiten beitragen. Die Förderungen erstreckt sich über vier Jahre.

Antragsteller: Prof. Dr. med. Ingmar Blümcke (A02), PD Dr. rer. nat. Katja Kobow (C03)

Laufzeit: 01/2023-12/2026

DFG-Projekt SCHR 562/22-1

Thema: Funktionellen Analyse der strategischen Rolle der Ig-Domäne von Filamin C im gesunden und erkrankten Muskelgewebe

Antragsteller: Prof. Dr. med. R. Schröder & Prof. Dr. Dieter Fürst (Universität Bonn)

Filamin C (FLNc) ist ein großes Zytoskelettprotein, das als multifunktionelles Adapter-Protein fungiert. Die zentrale Rolle von FLNc im quergestreiften Muskel wird durch die Beobachtung verdeutlicht, dass Mutationen im FLNC Gen eine klinisch sehr unterschiedliche Gruppe familiärer und sporadischer Myopathien und Kardiomyopathien verursachen. Die Zielsetzung des Projektes fokussiert sich auf die Charakterisierung der funktionellen Rolle der Ig-ähnlichen Domäne 24 von Filamin C im Zusammenhang mit zellulären Signalwegen, dem Erkennen und Schutz vor mechanischer Belastung und Protein-Homöostase im normalen und erkrankten quergestreiften Muskel.

Laufzeit: 2022-2025

DFG-Projekt: SCHR 562/21-1

Thema: "Die Rolle von Plectin im gesunden und erkrankten Herzen“

Antragsteller: Prof. Dr. med. R. Schröder &  Dr. L. Winter (MedUni Wien)

Plectin ist ein Zytoskelett-Linkerprotein mit einer Vielzahl von zellulären Funktionen. Seine zentrale Rolle in mechanisch belasteten Geweben des Menschen wird durch die Tatsache unterstrichen, dass Mutationen im menschlichen Plectin-Gen (PLEC) eine Vielzahl von Haut- und Skelettmuskelerkrankungen verursachen. Die Rolle von Plectin und seiner einzelnen Isoformen im normalen und kranken Herzen ist jedoch kaum untersucht. Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwieweit körperliche Aktivität die Herzmuskelpathologie in Plectin knock-out -Zellen und Mäusen verändert und testet therapeutische Interventionen. Somit hat diese Arbeit das translationale Potenzial, die klinische Beratung von Patienten zu verbessern und kann dazu beitragen, den Weg zu neuen Behandlungsoptionen für Plektinopathien zu ebnen. Die DFG fördert das Projekt über einen Zeitraum von 3 Jahren.

Laufzeit: 2022-2025

DFG-Projekt SCHR 562/19-1

Thema: "Neue Therapiestrategien bei Desmin-assoziierten Myopathien und Kardiomyopathien"

Antragsteller: Prof. Dr. med. R. Schröder und Prof. Dr. med. C. Clemen (DLR)

Die lange bestehende und erfolgreiche wissenschaftliche Kooperation zwischen Professor Rolf Schröder vom Neuropathologischen Institut in Erlangen und Professor Christoph Clemen am DLR in Köln wurde von der DFG mit einer finanziellen Förderung für neue Therapiestrategien bei der Desmin-assoziierten Myopathie und Kardiomyopathie ausgezeichnet. Während der kommenden 36 Monate werden nun einerseits die Effekte des Lauftrainings auf die Skelett- und Herzmuskulatur von Desmin knock-out sowie von R349P-Desmin knock-in Mäusen untersucht. An den gleichen Modellen sollen zwei in anderen Zusammenhängen bereits etablierte Pharmaka auf ihre therapeutische Wirksamkeit getestet werden.

Laufzeit: 11/2021-10/2024


Sachbeihilfen durch Stiftungen

Else Kröner-Fresenius-Stiftung

Erstantragstellerprogramm

Thema: "DNA methylation-based disease classification in focal epilepsies"

Antragsteller: PD Dr. rer. nat. Katja Kobow

Der Einzelantrag von PD Dr. Katja Kobow wird von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung über einen Zeitraum von 3 Jahren mit einem Förderbetrag in Höhe von 300.683 € unterstützt. Ziel ist es einen neuen "disease classifier" zu entwickeln, der auf dem Boden von DNA-Methylierungsmustern in neurochirurgisch reseziertem Gehirngewebe und Blut von Epilepsie-Patienten eine diagnostische Einteilung der zugrundeliegenden Erkrankung vorhersagen und die histopathologische Untersuchung maßgeblich unterstützen kann. In einem weiteren Projektabschnitt wird die DNA-Methylierung zeitabhängig in einem tierexperimentellen Epilepsie-Modell während verschiedener Krankheitsstadien untersucht und auch hier die Möglichkeit zur diagnostischen und prognostischen Vorhersage überprüft.

Laufzeit: 12/2021-11/2024

EKFS-Homepage


Andere Sachbeihilfen

Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF)

Erstantragstellerprogramm Projekt J81

Thema: "Web-basierte Hirntumor Diagnostik (WeB-TIC)"

Antragsteller: Prof. Dr. med Samir Jabari

Der Einzelantrag von Prof. Dr. med. Samir Jabari wird vom IZKF über einen Zeitraum von 2,5 Jahren mit einem Förderbetrag inHöhe von ~130.000 € unterstützt. Niedrig-gradige Epilepsie-assoziierte Hirntumoren (LEAT) sind am Mikroskop schwierig zu diagnostizieren. Auch die 2016 von der WHO erarbeitete Genotyp-Phänotyp-Klassifikation lässt sich nicht für LEAT anwenden. Mit Hilfe von Deep Learning Algorithmen sollen Genotyp-Phänotyp-Korrelationen von niedrig-gradigen Hirntumoren direkt am histologischen Schnitt erkannt werden. Das Forschungsvorhaben verfolgt diesen zukunftsweisenden Ansatz um erstmalig bildgebende Biomarker für die neuropathologische Diagnostik zu entwickeln. Zusätzlich sollen die Forschungsergebnisse für externe Nutzer (Histopathologen) in Form einer Web-Anwendung zugänglich gemacht werden.

Laufzeit:  01.01.2020 – 30.06.2022