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Epilepsiewissen europaweit teilen

Epilepsiewissen europaweit teilen

Aufbau eines EU-geförderten europäischen Referenznetzwerks für seltene Epilepsien – Erlanger Neuropathologe übernimmt Gruppenleitung

Nicht überall haben Epilepsiepatienten Zugang zu spezialisierten Zentren. Um dieses geografische Ungleichgewicht geht es dem Europäischen Referenznetzwerk EpiCARE, einem Zusammenschluss von 28 Einrichtungen aus 13 europäischen Ländern. EpiCARE soll Wissen und Technik durch schnelle interne Datenübermittlung auch in bisher wenig versorgte Gebiete bringen, um die Diagnostik und die Behandlung seltener Epilepsieformen zu verbessern. Den Gesamtvorsitz trägt Frau Prof. Dr. Helen Cross vom University College London. Die Leitung der neuropathologischen Arbeitsgruppe wurde Prof. Dr. Ingmar Blümcke, Direktor des Neuropathologischen Instituts des Universitätsklinikums Erlangen, übertragen.

Rund 50 Millionen Menschen leiden weltweit an Epilepsie. Doch nicht jeder Fall ist gleich: Die chronische Erkrankung des Nervensystems hat viele Ursachen und stellt Mediziner immer wieder vor Herausforderungen. Das ist vor allem für die Betroffenen ein Problem, die an einer seltenen und damit schwer diagnostizierbaren Form leiden. Im Rahmen des bisher größten EU-Förderprogramms Horizon 2020 wurden 24 europäische Referenzzentren unterschiedlicher Fachbereiche ausgewählt. Eines davon ist EpiCARE.

Die teilnehmenden Einrichtungen nutzen von der EU zur Verfügung gestellte modernste eHealth-Lösungen, um sich gegenseitig zu beraten, Befunde zu diskutieren und Zugang zu Bildgebungstechniken der Kollegen zu erhalten - mit festem Blick auf einen sicheren Datenschutz. Prof. Blümcke leitet die Arbeitsgruppe, die sich mit der neuropathologischen Diagnostik befasst. "Unsere Aufgabe wird es auch sein, internationale Standards für das digitale Versenden und Untersuchen von Epilepsie-chirurgisch entnommenen Gewebeproben festzulegen", erklärt er. "Die Erlanger Neuropathologie ist seit langem auf dem Gebiet der mikroskopischen Epilepsiediagnostik führend und ich freue mich, unsere Fachkenntnisse in das große Ganze einbringen zu können."

Weiteres Engagement

Zusätzlich zu seiner Position im Epilepsienetzwerk wurde Prof. Blümcke jetzt für vier Jahre in den Vorstand der Commission of European Affairs, der europäischen Liga gegen Epilepsie, berufen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Ingmar Blümcke
Telefon: 09131 85-26031
E-Mail: ingmar.bluemcke(at)uk-erlangen.de